Jagd-Schieß-Club Berlin e.V.

 

Historisches zum JSCB e.V.


Die erste Eintragung der Satzung des JSCB e.V. im Berliner Vereinsregister datiert vom 01.05.1964.

Seinerzeit war es Jägern und Sportschützen in den Westsektoren der Stadt Berlin nur im absoluten Ausnahmefall gestattet, eigene Waffen zuhause aufzubewahren. Die gemeinsame Waffenverwahrung erfolgte stattdessen in Waffenschränken in einem Aufbewahrungsraum („Bunker“) auf dem heutigen DEVA-Gelände in Wannsee (seinerzeit hatte die Anlage den Namen „Rose Range“ und stand unter der Kontrolle der US-amerikanischen Berlin Brigade, die Schießstände wurden auch von der Westberliner Polizei genutzt).
Auch alle Jäger, die in Revieren in der „alten Bundesrepublik“ jagten und in Berlin wohnten, mussten ihre Waffen üblicherweise auf diese Weise verwahren - so war der JSCB bei seiner Gründung 1964 aus diesem Grunde teilweise auch eine aus der Not geborene Interessengemeinschaft von Westberliner Jägern.
Neben den privaten Jagdwaffen hielt der Verein zum gemeinsamen Schießtraining Lang.- und Kurzwaffen zur gemeinsamen Nutzung vor, die ebenfalls im „Bunker“ in Waffenschränken gelagert wurden - dabei gehörte es zeitweise zum guten Ton, beim Neueintritt in den Verein eine „besonders gute“ Waffe in den Gemeinschaftsbestand des JSCB einzubringen.
Mit der deutschen Wiedervereinigung und der damit verbundenen Aufgabe des Viermächtestatus der Stadt Berlin änderten sich Mitte der 1990er Jahre diese Regeln, die letzten verbliebenen „Vereinswaffen“, wurden aufgrund geänderter waffenrechtlicher Vorschriften im Januar 2014 unter den Mitgliedern versteigert.
Aus der Geschichte des Vereins zu Zeiten des Viermächtestatus werden von den älteren Vereinsmitgliedern viele interessante Geschichten erzählt, die von dem Aufwand des jeweiligen Verbringens von Jagdwaffen aus Westberlin in die Bundesrepublik und zurück und dem damit verbundenen bürokratisch -administrativen Aufwand und den Erlebnissen mit Kontrollen der verplombten Waffen beim Transit durch die DDR bis zu Geschichten über den ungenehmigten Bau einer Holzhütte durch Vereinsmitglieder auf dem DEVA-Gelände reichen – die Erbauer der Holzhütte wollten sich für winterliche Pausen beim „wilden“ Tontaubenschießen auf dem DEVA-Gelände ein warmes Plätzchen für ihre Zigarrenpausen schaffen. Die mit der Entdeckung des unerwarteten Hüttenbaus verbundenen, erheblichen Friktionen mit dem amerikanischen Militär konnten dann nur durch bestehende gute Kontakte einzelner Vereinsmitglieder mit der amerikanischen Generalität gemildert und behoben werden.
Als kleine Reminiszenz an diese bewegte zivil-militärische Vergangenheit des Vereins wurde die 50-Jahre-Jubiläumsfeier des Vereins als Weihnachtsfeier im Jahr 2014 mit einem angemessenen Buffet im Offizierscasino der Julius-Leber-Kaserne in Berlin gestaltet. Dass dabei den netten und dienstbeflissenen Ordonnanzen der Offiziersheim-Gesellschaft plötzlich der Angstschweiß ausbrach, weil eine Dackeldame (hochgeschätztes Haushaltsmitglied einer Vereinsfamilie) zugegen war (trotz eines Befehls des Kasernenkommandanten zu einem Hundeverbot), ist nun auch schon ein Stück humoristischer JSCB-Vereinsgeschichte.
In den letzten Jahren hat sich das Verhältnis von Jägern zu Sportschützen bei etwas über einem Drittel Sportschützen eingependelt, wobei auch heute viele Interessierte, (oft dann spätere Mitglieder des JSCB), ihre allerersten Schüsse aus großkalibrigen Waffen unter Anleitung unserer Vereinskameraden bei gästeoffenen Vereins-Schießterminen abgeben.
Auch heute finden die allermeisten gemeinsamen Vereins-Schießtermine in guter Tradition weiter auf dem DEVA-Gelände in Berlin Wannsee statt, das 1994 nach dem offiziellen Abzug der alliierten Streitkräfte dem Verein DEVA e.V. www.deva-institut.de zurück übereignet wurde.

Vorsitzende des JSCB e.V.:
1964-68 Herr Karras
1968-73 Herr Warnke
1973-74 Dr. Klaus Ulrich Schirmer
1974-75 Jürgen Fiedler
1975-84 Helmut Frohberg
1984-86 Herr Prof. von Nieding
1986-2013 Ulrich Dahms
2013-18 Stefan Liske
seit 2018 Dr. Felix Hohl-Radke